Gesellschaft für Entwicklungsbiologie (GfE) zeichnet Daniel Wehner mit dem Hilde-Mangold-Wissenschaftspreis aus

Daniel Wehner, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, hat den Nachwuchsforschungspreis der Gesellschaft für Entwicklungsbiologie gewonnen. Die Auszeichnung würdigt hervorragende Forschung und Aktivität auf dem Gebiet der Entwicklungsbiologie und wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler*innen vergeben. Mit seinen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Neuroregeneration hat Wehner einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Narbenbildung und Regeneration nach Verletzungen des Zentralnervensystems geleistet.

Frau Prof. Kerstin Bartscherer (Uni Osnabrück) - Präsident der GfE (Gesellschaft für Entwicklungsbiologie) und Dr. Daniel Wehner, Max-Planck-Zentrum Physik und Medizin (@Dr. Thomas Thumberger).

Verletzungen des Rückenmarks können beim Menschen zu irreparabellen und dauerhaften Funktionsverlusten führen, da die verletzten Nervenfasern nicht nachwachsen. Einige Tierarten wie beispielsweise der Zebrabärling sind hingegen in der Lage, durchtrennte Nervenbahnen zu regenerieren und motorische Funktionen wieder herzustellen. Warum das so ist und welche biochemischen und biomechanischen Faktoren beim Wundheilungsprozess des Nervensystems eine Rolle spielen, ist Gegenstand der Forschungen von Daniel Wehners Team. Der Biotechnologe konnte zeigen, dass die verschiedenen Spezies zwar beide Narbengewebe ausbilden, dieses sich aber in der biochemischen Zusammensetzung und auch der Gewebemechanik unterscheidet. Das Wundgewebe im Zebrabärbling ist nicht nur durchlässig für nachwachsende Nervenfasern, sondern fördert dieses auch. Darüberhinaus konnte Wehner Proteine der Familie der kleinen leucinreichen Proteoglykane (SLRPs) als eine wichtige Ursache für die Hemmung der Nervenregeneration beim Säugetier identifizieren. Im Wundgewebe des Zebrabärblings sind die SLRPs hingegen kaum angereichert. Dabei verbindet der Wissenschaftler Methoden der Genetik mit Ansätzen der Physik, um die biomechanische und biochemische Rolle des extrazellulären Raums im regenerativen Kontext zu entschlüsseln.

 

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der 25. Tagung der Gesellschaft für Entwicklungsbiologie gemeinsam mit der Holländischen Gesellschaft für Entwicklungsbiologie (DSBD) in Osnabrück. Neben dem Hilde-Mangold-Wissenschaftspreis finden weitere Ehrungen statt, wie die der besten Dissertation oder die Ehrung des Lebenswerks der renommierten Max-Planck Wissenschaftlerin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Vollhard mit dem Klaus Sander-Preis.

 

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