„Was macht ein Physiker in der Biologie und Medizin?“ – Jochen Guck hält Eröffnungsrede auf der Jahrestagung der Alexander von Humboldt-Stiftung

Am 27. und 28. Juni findet die diesjährige Jahrestagung der Alexander von Humbold-Stiftung statt. Professor Jochen Guck, Direktor am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, ist eingeladen, den Festvortrag zur Eröffnung zu halten, der auch als Live-Stream übertragen wird.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftler*innen, um den Wissenschaftsstandort Deutschland durch internationalen Forschungsaustausch zu stärken. Die Stiftung hat das übergeordnete Ziel, die weltweit besten Köpfe für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen. Ganz im Sinne ihrer Maxime dient die Jahrestagung der Humboldt-Stiftung der Begegnung und dem wissenschaftlichen Austausch der Humboldtianer*innen. Dazu kommen Wissenschaftler*innen aus über 70 Ländern mit ihren Familien zusammen.

„Was macht ein Physiker in der Biologie und Medizin?“

Jochen Guck, der auch Sprecher des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin und einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der biologischen Optomechanik ist, wird die diesjährige Jahrestagung der Alexander von Humboldt-Stiftung mit seiner Festrede eröffnen. Mit dem Thema „Was macht ein Physiker in der Biologie und Medizin?“ greift Jochen Guck eine lange Erfolgsgeschichte auf, – die Physik als wichtiger Impulsgeber für die Biologie. Physiker*innen haben nicht nur entscheidende Methoden wie die Lichtmikroskopie oder die Röntgenbeugung entwickelt, die grundlegende Einsichten in die Funktionsweise von Zellen ermöglichten. Viel mehr haben Physiker*innen mit ihrem anderen Blick auf die Materie immer wieder neue Forschungsrichtungen innerhalb der Biologie angestoßen. Erwin Schrödingers Buch „Was ist Leben?“ dient als leuchtendes Beispiel für die gegenseitige Inspiration der beiden Wissenschaften. Basierend auf physikalischen Überlegungen sagte er die DNA als Ort der genetischen Information vorher.

An dieser Schnittstelle setzt auch das Forschungsgebiet von Jochen Guck an. Mit eigens entwickelten photonischen und biophysikalischen Werkzeugen untersucht und quantifiziert der Physiker physikalische Eigenschaften von Zellen in der Interaktion mit ihrem umgebenden Gewebe. Ziel ist, die biologische Bedeutung dieser Eigenschaften zu verstehen und die Erkenntnisse für die diagnostische und therapeutische Anwendung in der Medizin nutzbar zu machen. Jochen Guck, der selbst mit einer Humboldt-Professur ausgezeichnet wurde, wird Einblicke in seine aktuellen Forschungsprojekte gewähren. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines objektiven, diagnostischen Markers für Long-COVID und eine verbesserte Diagnose und Prognose von Krebserkrankungen anhand der charakteristisch veränderten Verformbarkeit betroffener Zellen.

Im Anschluss an den Vortrag werden Humboldtianer*innen aus Brasilien und Australien im Gespräch mit Thomas Hesse, Generalsekretär der Humboldt-Stiftung ad interim, von ihren Erfahrungen während des Forschungsaufenthaltes in Deutschland berichten. Die feierliche Preisverleihung, bei der der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung die Urkunden überreicht, bildet einen weiteren Höhepunkt der Jahrestagung. Nachmittags finden Vorträge, Labor- und Campusführungen auf dem Campus der Technischen Universität Berlin statt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt zum Empfang

Mit dem Empfang der Humboldtianer*innen am 28. Juni im Park von Schloss Bellevue würdigt der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Beitrag der Alexander von Humboldt-Stiftung für die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Landschaft in Deutschland. Mit der Verleihung der Humboldt-Professur, bringt Deutschlands höchstdotierter Forschungspreis internationale Spitzenkräfte an deutsche Hochschulen. So profitieren auch die beiden Erlanger Institutionen – das MPL und das MPZPM – von dem internationalen Netzwerk der Alexander von Humboldt Stiftung und gewann zunächst mit Vahid Sandoghdar der ersten Humboldt Professor gefolgt von Jochen Guck, Kristian Franze und seit Mai auch Benoit Ladoux.


Der Livestream startet am 27.06.2024 um 10 Uhr auf der Webseite der Alexander von Humboldt-Stiftung.

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