Große Sonderausstellung für Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin bei der Langen Nacht der Wissenschaften

Mit einer großen Sonderausstellung hat sich das Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin (MPZPM) während der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften vorgestellt. Das Interesse der Besucher*innen an der interdisziplinären Grundlagenforschung des gemeinsamen Forschungszentrums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (FAU), des Universitätsklinikums Erlangen (UKER) und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL) war bis spät in die Nacht ungebrochen.

Mit den Fragestellungen „Nervenzellen regenerieren?“ und „Krankheiten erfühlen?“ präsentierten die Forschungsteams von Prof. Dr. Jochen Guck, Direktor am MPL, Biologische Optometrie und Sprecher des MPZPM, sowie Prof. Dr. Kristian Franze, Direktor an der FAU und MPZPM, Institut für Medizinische Physik und Mikrogewebetechnik, die physikalischen Ansätze ihrer Grundlagenforschung in den Lebenswissenschaften.

Wie werden Blutzellen beim Arzt gemessen und welche Informationen lassen sich daraus ableiten? Welche Vorteile liefert die vom MPL entwickelte Technologie der Verformbarkeitszytometrie im Vergleich zu konventionellen Standardmethoden? Die Besucher*innen konnten das Gerät in Aktion erleben und die Messung einer Blutprobe live mitverfolgen. Auf dem Monitor konnten die Besucher*innen einzelne Zellen des Blutes sehen und die Unterschiede zwischen weißen und roten Blutkörperchen erkennen.

In anschaulichen Exponaten erfühlten die Besucher*innen den Unterschied in der Membransteifigkeit von Geweben und erfuhren wie physikalische Eigenschaften von umgebendem Gewebe das Wachstum von Nervenfasern (Axonen) im zentralen Nervensystem beeinflussen. Woher wissen die Fasern, in welche Richtung sie wachsen sollen und welche Rolle spielt dabei die Physik? Wie wird eine optische Pinzette (optical tweezer) genutzt, um Zugkräfte zu messen und wie wird sie für das Verständnis der zellulären Mechanosensitivität genutzt?

Im neuen MPZPM betreiben Wissenschaftler*innen der Physik, Medizin und Biologie kollaborativ Grundlagenforschung. Sie beschäftigen sich mit grundlegenden Fragestellungen zu physikalischen Eigenschaften von Zellen und Geweben, um ein völlig neues, tieferes Verständnis von biologischen Prozessen und deren krankhaften Veränderungen zu erhalten. 2024 wird das MPZPM sein neues Gebäude auf dem Nordcampus Erlangen und in direkter Nachbarschaft der Universitätsklinik beziehen.


Bild 1: Reges Treiben am Stand des MPZPM während der Langen Nacht der Wissenschaften.
Bild 2: Kuratorium Mitglied Prof. Dr. Siegfried Balleis informiert sich über den Baufortschritt der neuen Räumlichkeiten des MPZPM (vlnr: Prof. Dr. Kristian Franze, Prof. Dr. Jochen Guck, Prof. Dr. Siegfried Balleis)

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