Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie und ZEISS vergeben Carl Zeiss Lecture 2023 an Professor Dr. Jochen Guck
Vorlesung und Preisvergabe in öffentlichem Webinar am 29. November 2023
Die Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) und ZEISS haben Professor Dr. Jochen Guck mit der Carl Zeiss Lecture 2023 geehrt. Mit dieser Auszeichnung werden international herausragende Leistungen in der Zellbiologie und wegweisende Mikroskopiemethoden für die Erforschung zellbiologischer Fragestellungen gewürdigt.
Jochen Guck, Direktor des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts, Leiter der Abteilung biologische Optomechanik und Sprecher des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen, erhält die höchste Ehrung der Zellbiologie für seinen grundlegend neuen Forschungsansatz an der Schnittstelle von Physik und Medizin. Mit der Entwicklung neuer Mikroskopie- und Messtechniken wie der Real-time Deformability Cytometry (RT-DC) oder der neuartigen Anwendung der Brillouin-Mikroskopie vertieft er das fundamentale Verständnis zellmechanischer Prozesse bei unerforschten Krankheitsbildern, um diese in diagnostische und therapeutische Anwendung zu überführen.
Die Abteilung von Jochen Guck erforscht physikalische Eigenschaften von Zellen, die kleinsten und grundlegenden Einheiten, aus denen biologische Systemen und Gewebe aufgebaut sind. Wie ist es ihnen möglich, sich in ihrer physikalischen 3-D-Umgebung zu bewegen und dadurch ihre biologischen Funktionen zu erfüllen? Und welche physikalischen Veränderungen weisen krankhaft veränderte Zellen im Vergleich zu gesunden auf. Um diese Fragen zu beantworten, nutzt Professor Guck mit seinem Team eigens entwickelte photonische und biophysikalische Werkzeuge, mit denen die Wissenschaftler*innen insbesondere die mechanischen und optischen Eigenschaften von lebenden Zellen und Geweben aufklären. So sind die Forscher*innen beispielsweise in der Lage, eine individuelle mechanische Charakterisierung von einer großen Anzahl von Zellen einer biologischen Probe binnen Sekunden vorzunehmen. Mit spezifischen biophysikalischen Mess- und Mikroskopietechniken können die biomechanischen Eigenschaften gesunder Zellen detektiert und von denen krankhaft veränderter Zellen unterschieden werden. Ziel der Forschungsarbeiten ist der Transfer in die medizinische Anwendung durch die verbesserte Diagnose von Krankheiten und die Entwicklung neuer therapeutischen Ansätze in der regenerativen Medizin.
Mit der Auszeichnung reiht sich Prof. Jochen Guck ein in die Liste hochkarätiger Preisträgerin und Preisträger wie der Biophysikerin Prof. Dr. Petra Schwille, der Zellbiologe Prof. Dr. Tim Mitchison, der Zellbiologe und ehemaliger Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Prof. Dr. Peter Gruss und viele weitere.
Öffentliche Preisvergabe erfolgt online und kann live mitverfolgt werden
Die Carl Zeiss Lecture wird – gemeinsam mit der Vorstellung weiterer Preisträgerinnen und Preisträger der DGZ – im Rahmen eines öffentlichen Webinars am 29. November 2023 von 12.30-16.00 Uhr stattfinden (Zoom-Meeting-ID: 859 1573 3336; Passcode: awards23)
Über die Carl Zeiss Lecture
Die Carl Zeiss Lecture wurde 1990 von ZEISS gestiftet, um die DGZ dabei zu unterstützen, international anerkannte Wissenschaftler zu ihren Jahrestagungen einzuladen. 1993 vereinbarten ZEISS und die DGZ gemeinsam, die Carl Zeiss Lecture in einen Preis umzuwandeln. Zukünftig wird der Preis alle zwei Jahre in Präsenz verliehen – das nächste Mal 2025 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der DGZ. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch einen Ausschuss, dem der Präsident der DGZ, der Tagungspräsident, ein Mitglied des Beirates sowie ein Vertreter von ZEISS angehören. Vorschläge zur Carl Zeiss Lecture können alle Mitglieder der DGZ einreichen.